27.03.08, Volksblatt, Patrick Wötzel
Von leidenschaftlichen Wahlkämpfern

Die Würzburger FDP geht mit Jens Brandt und Marco Graulich in die Landtagswahl

Die Kandidaten Jens Brandt und Marco Graulich (v.l.)
Die Würzburger FDP-Direktkandidaten für die
Landtags- und Bezirkstagswahl: Jens Brandt
(links) und Marco Graulich nach ihrer Wahl im
Bronnbach-Keller (im Bildhintergrund Stadtrat
Joachim Spatz). FOTO Patrick Wötzel

(pw) Mit einem neuen und einem altbekannten Ge­sicht geht die Würz­burger FDP in die Landtags­wahl im Septem­ber: Der stellver­tretende Kreis­vor­sit­zende Jens Brandt (33) wur­de von der Mit­glie­der­ver­samm­lung am Mittwoch zum Direktkandidaten im Wahlkreis 610 gewählt. Als Lis­ten­kandidat wird der Kreisvorsitzende Karl Graf (62) um die Zweitstimmen kämpfen.

Graf und Brandt wurden von rund 30 FDP-Mitgliedern im Bronnbach-Keller jeweils mit großer Mehrheit gewählt. Sie blieben ohne Gegenkandidaten: Stadtrat Joachim Spatz, der für die Liberalen zwischen 1990 und 1994 schon einmal im Landtag saß, wurde zwar vorgeschlagen, lehnte aber kategorisch ab. Jens Brandt, 33-jähriger Diplom-Psychologe und Geschäftsführer, will sein Nachfolger werden.

„Die FDP hat gute Chancen, wieder in den Landtag einzuziehen und die Alleinherrschaft der CSU zu brechen“, sagte Brandt, der aus den neuen Bundesländern stammt und vor 15 Jahren zum Studium nach Würzburg kam. 2002 trat er in die FDP ein, seit 2004 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender. Seine politischen Ansichten sind im Internet auf seiner Homepage „www.brandt-aktuell.de“ nachzulesen.

Der 33-Jährige hat in Bayern „Unzufriedenheit mit der staatstragenden Partei CSU“ ausgemacht. Mit Themen wie Büchergeld, G8, Rauchverbot, Hausärzte-Sterben und Gesundheitsreform will er in den Landtag einziehen.

Die Würzburger Schulkosten und die finanziellen Schwierigkeiten des Mainfranken Theaters seien ein trauriges Beispiel dafür, wie die Kommunen von der Staatsregierung im Stich gelassen werden, betonte Brandt, der sich selbst als „leidenschaftlichen Wahlkämpfer“ bezeichnet. Karl Graf versprach, ihn nach Kräften zu unterstützen.

Bei der zeitgleich mit der Landtagswahl stattfindenden Wahl zum unterfränkischen Bezirkstag schickt die Würzburger FDP erneut den 37-jährige Informatiker Marco Graulich als Direktkandidaten ins Rennen. Unterstützt wird Graulich durch Christian Knies (Politologe, 29), der zum Würzburger Kandidaten auf der FDP-Bezirkstags-Liste gewählt wurde.