
Auf den weiteren Seiten finden Sie Informationen, Werbemittel und Ergebnisse der Wahlen, bei denen ich kandidiert habe.
Umfragen
Washington, D.C., 4. Januar 2021
US-Wahldrama geht in die Verlängerung
Als wäre die tagelange Auszählung der US-Präsidentschaftswahl im November letzten Jahres nicht schon spannend genug gewesen, kommt es jetzt zu einer dramatischen Verlängerung. Bei den beiden Stichwahlen in Georgia geht es um die politische Gestaltungsmehrheit des künftigen Präsidenten Joe Biden, dessen demokratische Partei bis jetzt auf 46 Sitze im 100-köpfigen Senat kommt, während die Republikaner 50 Senatoren stellen. Sollten sich die beiden demokratischen Kandidaten in Georgia durchsetzen, reicht es mit den unabhängigen Senatoren Angus King und Bernie Sanders zumindest für ein 50-50, so dass künftig die Stimme der Vizepräsidentin Kamala Harris entscheidet.Der regulär gewählte Posten geht nur deshalb in die Stichwahl, weil der republikanische Amtsinhaber David Perdue mit 49.7 Prozent die absolute Mehrheit um gut 13 000 Stimmen verpasste. Sein Konkurrent Jon Ossoff liegt laut letzten Umfragen mit weniger als einem Prozentpunkt in Führung. Genau so eng ist das Rennen in der zweiten Wahl, wo die vorläufig als Senatorin eingesetzte Republikanerin Kelly Loeffler in einem weiten Kandidatenfeld nur 25.9 Prozent erhielt, da je Partei mehrere Kandidaturen möglich waren. Raphael Warnock erhielt als stärkster Demokrat damals 32.9 Prozent und führt jetzt aus Sicht der Demoskopen ebenfalls sehr knapp.Mit der mehrere hundert Millionen Dollar schweren weißen Geschäftsfrau und glühenden Trump-Verehrerin Loeffler und dem schwarzen Pastor Warnock, der mit elf Geschwistern in einfachen Verhältnissen aufwuchs und eine für amerikanische Verhältnisse geradezu sozialistische Agenda vertritt, prallen persönliche und politische Extreme aufeinander. Entsprechend turbulent und giftig ist der Wahlkampf, was wiederum für eine erhöhte Wahlbeteiligung sorgt und für viel Geld, das ausgegeben wird. Mit zusammen weit mehr als 400 Millionen Dollar dürfte dies der teuerste Wahlkampf in der Geschichte des US-Senats sein.Update 08.01.21: Nach fast vollständiger Auzählung gewinnt Raphael Warnock mit 50.9 Prozent und Jon Ossoff mit 50.5 Prozent. Somit erreichen die Demokraten eine faktische Mehrheit im Senat und Joe Biden beginnt wie alle Präsidenten seit 1992 seine Amtszeit mit der Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses. Clinton, Obama und Trump verloren diese bereits in der ersten Halbzweitwahl, während George W. Bush die Kongressmehrheit bis zur Mitte seiner zweiten Amtszeit behielt.
Quelle: election.de