28.10.07, Mainpost Würzburg-Stadt
FDP will mindestens drei Sitze im Rat

Karl Graf führt die Liste an – Stadtrat Egon Schrenk kandidiert auf Platz acht

Auch die FDP hat ihre Kandidaten für die Stadtratswahl im März nominiert. Die Jungen drängen nach vorne.

Wochenlang hat sich der FDP-Kreisvorstand abgeplagt, um den Seinen einen brauchbaren Vorschlag für die Liste der Stadtratskandidaten vorlegen zu können, und dann das: Wenige Stunden vor der Versammlung war Sabine Wolfinger, geplant für Platz vier, abgesprungen, hin zur CSU. Wolfinger sagte im Gespräch mit der MAIN-POST, das Soziale und das Mitmenschliche seien ihr bei der FDP zu kurz gekommen; bei der CSU habe sie es gefunden.

Und so präsentierte Karl Graf, der FDP-Kreisvorsitzende, die Kauffrau Rita Schwarzweller für den vierten Listenplatz. 34 von 47 Anwesenden waren einverstanden. Abstimmen durften auch jene, die nicht Parteimitglied sind, wie das Stadtratsmitglied Egon Schrenk. Er hat 2003 die CSU nach 41-jähriger Mitgliedschaft verlassen, um sich der FDP-Fraktion im Rat anzuschließen. Er tritt wieder an, die FDP hat ihn auf Platz acht gesetzt. Insidern zufolge ist die Kandidatur des 66-Jährigen im Vorfeld parteiintern umstritten gewesen; er bekam 33 von 48 Stimmen.

Kreisvorsitzender Graf kandidiert auf Platz eins (41 von 50 Stimmen). Nummer zwei auf der Liste ist der 30-jährige Jurist Eren Basar; er hat sich in einer Kampfabstimmung mit 30 zu 19 Stimmen gegen den 43-jährigen FDP-Bezirksvorsitzenden und Stadtrat Joachim Spatz durchgesetzt. Basar war der Kandidat einer starken jungen Riege in der Würzburger FDP, die noch vier weitere der Ihren unter den Top Ten platzierte, unter ihnen den Psychologen Jens Brandt, 32, auf Platz zehn. Brandt kam auf 47 von 48 Stimmen. Er hatte sich als gebürtigen Ostdeutscher vorgestellt, der Unfreiheit am eigenen Leib erlebt habe, Sohn eines langzeitarbeitslosen Vaters und einer saisonweise arbeitenden Mutter. Und trotzdem habe er etwas aus sich gemacht.

Auf Platz sechs kandidiert der 25-jährige Seminarleiter Moritz Kracht, der 2005 bereits für den Bundestag kandidierte. Er heimste enormen Beifall ein, als er die städtische Ordnungspolitik beschrieb, wie er sie sieht: „Von der Wiege bis zum Tode – Verbote, Verbote“.

Graf sieht, sagt er, gute Chance, dass die FDP mindestens drei Sitze erringt. Seit 1950 war sie nicht mehr über zwei Sitze hinausgekommen.

1. Karl Graf, 2. Eren Basar, 3. Joachim Spatz, 4. Rita Schwarzweller, 5. Bernd-Jochen Strubel, 6. Moritz Kracht, 7. Bahar Erbil, 8. Egon Schrenk, 9. Marcus Arlt, 10. Jens Brandt, 11. Stefanie Munzert, 12. Manuel Krone, 13. Marco Graulich, 14. Irmgard Iff, 15. Hans-Joachim Zimmermann, 16. Peter F. Hamacher, 17. Georgine Mehling, 18. André Resch, 19. Karl-Heinz Hillmann, 20. Christiane Endres, 21. Christian Knies, 22. Erika Reischauer-Kirchner, 23. Wenzel Bruckner, 24. Jürgen Pannenbecker, 25. Josip Sascha Bill, 26. Manuel Schütt, 27. Marlene Bockmair, 28. Jürgen Kirchner, 29. Ursula Wesely, 30. Paul-Thomas Hinkel, 31. Dominica Zschiesche, 32. Timo Bühler, 33. Andreas Wohlleb, 34. Felicitas Bessmann, 35. Jochem Gummersbach, 36. Jens Klähn, 37. Georg Faber, 38. Daniel Wetter, 39. Henning Wiedenroth, 40. Alexander Schnack, 41. Stefan Stepputtis, 42. Matthias Kroiß, 43. Wolfgang Bauer, 44. Bernd Lieblein, 45. Erik Denes, 46. Daniel Hoffmann, 47. Hannelore Schneider-Haupt, 48. Sebastian Fischer, 49. Hannes Kerst, 50. Helmut Mehling.