18.07.03, Volksblatt Würzburg
Kurs auf fünf Prozent

WÜRZBURG (gr)

Mit besonderem Augenmerk auf die Bildungspolitik nahmen die FDP-Kandidaten Moritz Kracht und Marco Graulich am Donnerstagabend Stellung zu ihrem Programm für die Wahlen zum Landtag beziehungsweise Bezirkstag.

M. Kracht (li.) und M. Graulich
Die Kandidaten nach der Vorstellung

Beide Kandidaten haben wie die Landespartei ein gemeinsames Ziel: die Rückkehr der Liberalen ins Maximilianeum. Das bedeutet für Graulich unter anderem, auch für die Wahlen zum Bezirkstag liberale Positionen zu propagieren und damit allgemein Boden in der Wählergunst für die FDP gutzumachen.

Den Aufgaben des Bezirks gemäß richtet sich die Programmatik des selbstständigen Diplom-Informatikers auf Bürgernähe. Die Schaffung eines funktionierenden Verkehrsverbundes Mainfranken gehört ebenso dazu wie die Forderung, die Jugendförderung des Bezirks beizubehalten. Kulturell hat sich Graulich eine bessere Förderung des Mainfranken Theaters vorgenommen, ähnlich wie sie Nürnberg mit dem Status als Staatstheater erhält.

Trotz der erfahrenen Gegenkandidaten Rainer Boutter und Walter Eykmann strebt Moritz Kraft mindestens fünf Prozent der Stimmen bei Erst- und Zweitstimme an. „Wir wollen die liberale Fahne in Bayern hochhalten“, stellt er angesichts der geplanten Verschärfung des Polizeiaufgaben-Gesetzes – „ein klarer Eingriff in die Grundrechte“ – klar. Besonders kämpft der 22-jährige Student der politischen Wissenschaften für ein „leistungsfähigeres, durchlässigeres und werteorientiertes Schulsystem“. Die relativ guten Ergebnisse der Pisa-Studie sind für ihn kein Grund, „sich in Bayern auf den Lorbeeren auszuruhen“.

Die Grundlagen für gut ausgebildete kommende Generationen müssten verstärkt in den Kindergärten gelegt werden. So plädiert er für ein verpflichtendes Jahr vor dem ersten Schuljahr, um die Kinder „ihren sozialen Kompetenzen und sprachlich auf die gleiche Stufe zu stellen“. Wichtigste Voraussetzung neben einer kontinuierlichen Lehrerfortbildung seien für ihn kleinere Klassen mit maximal 25 Schüler in allen Schularten.