Karl Graf
Würzburg, 19. November 2007

Endlich die Entwicklung des Mozart-Areals vorantreiben

Ein gewichtiges Argument bei der Abstimmung über das Einkaufsprojekt am Bahnhof war immer der von uns bevorzugte Alternativstandort: das Mozart-Areal.

Wir argumentierten damals mit der innenstadtverträglicheren Alternative und sind hiermit bei den Wählern auf Zustimmung gestoßen. Ohne diese Alternative wäre die Ablehnung des Einkaufszentrums Bahnhof unwahrscheinlich gewesen. Die FDP ist nicht Verhinderer, sondern hat die besseren Möglichkeiten aufgezeigt.

Um so enttäuschter sind wir, dass obwohl nahezu ein ganzes Jahr vergangen ist, die Entwicklung auch nicht den kleinsten Schritt vorangekommen ist.

Im Vordergrund der öffentlichen Diskussion stehen die rechtlichen Schwierigkeiten der Ausschreibung, und spätestens seit September dieses Jahres hätte die Stadtverwaltung und die Rathausspitze erkennen können, dass das Verfahren so nicht durchführbar ist.

Entscheidend jedoch sind zwei weitere Aspekte die den Erfolg der Ausschreibung verhindert haben:

  • die Uneinigkeit des Stadtrats in der Sitzung vom März 2007: Deshalb erhielten die potentiellen Investoren keine klaren Vorgaben. Von Wohnbebauung über Altenheim bis Einzelhandelsfläche war alles möglich. Alle vorbereitenden Untersuchungen (Verkehrszählung) wurden den Investoren aufgebürdet. Es war dies der kleinste gemeinsame Nenner auf den sich der Stadtrat einigen konnte. Hiermit hat man jede Planungssicherheit verhindert. Die Investoren sollten die Katze im Sack kaufen und entsprechend mager fielen die Angebote aus. Das Mozart-Areal ist ein Filetstück unter den städtischen Grundstücken, die Stadt sollte ein hohes Interesse daran haben den bestmöglichen Kaufpreis zu erzielen. Dazu gehören klare Angaben, wie eine Nutzung des Grundstücks möglich ist. Wir fordern eine eindeutige Aussage: 15.000 m² Verkaufsfläche.
  • Die Bedingungen der Ausschreibung waren überaus streng um nicht zu sagen restriktiv: Altlasten, Denkmalschutz, archäologische Funde, Übernahme der Baugrundrisiken, Verzicht auf jegliche Gewährleistungsansprüche alles ging zu Lasten des Erwerbers. Vorlage eine verbindlichen Finanzierungsbestätigung (hätte man das nur beim Hotelturm auch gefordert) und ein bindendes Kaufpreisangebot haben die Mehrzahl der Investoren abgehalten ein Angebot abzugeben, und die eingegangen Kaufgebote waren entsprechend mager. 26 Investoren hatten die Unterlagen angefordert, nur sechs abgegeben. Davon fünf die Bedingungen nicht erfüllt und das letzte verbliebene Kaufangebot, vielleicht gültig, soll entsprechend niedrig ausgefallen sein. So vergeigt man Chancen dieser Stadt.

Die FDP Würzburg fordert die nun zwingend notwendige neue Ausschreibung schnell und zielführend umzusetzen um die Chance eine hohen Kaufpreises zu erzielen zu realisieren. Hierzu gehören klare Vorgaben über die Nutzung und eine ausgewogene Risikoteilung zwischen Käufer und Verkäufer. Dann kommen auch Angebote, der Preis stimmt, dem städtischen Haushalt tut dies gut, und die Innenstadt hat die so dringend erforderliche Attraktivitätssteigerung durch ein Einkaufszentrum.